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Bereits verlegte Stolpersteine



Mitglieder des Kindercomité, einer Widerstandsgruppe in Utrecht, die jüdischen Kindern Unterschlupf gewährte, bei der Hochzeitsfeier von Geert Lubberhuizen; von links nach rechts Titie Timmenga, Annie de Waard, Dr. Ger Kempe, Manfred Lewinsohn, Olga Hudig
Mitglieder des Kindercomité, einer Widerstandsgruppe in Utrecht, die jüdischen Kindern Unterschlupf gewährte, bei der Hochzeitsfeier von Geert Lubberhuizen; von links nach rechts Titie Timmenga, Annie de Waard, Dr. Ger Kempe, Manfred Lewinsohn, Olga Hudig
© 600729 / Sammlung Het Utrechts Archief

Manfred Lewinsohn * 1912

Grindelhof 64 (Eimsbüttel, Rotherbaum)


HIER WOHNTE
MANFRED LEWINSOHN
JG. 1912
FLUCHT 1933 HOLLAND
IM WIDERSTAND / UTRECHT
INTERNIERT WESTERBORK
DEPORTIERT AUSCHWITZ
1945 KZ BUCHENWALD
ERMORDET 13.3.1945

Weitere Stolpersteine in Grindelhof 64:
Ernst Reinhold Ascher, Nanni Ascher, Chana Ascher, Carl Cohn, Carmen Cohn, Hans Cohn, Julius Cohn, Gertrud Ehrenberg, Inge Ehrenberg, Lotte Ehrenberg, Blanka Ehrenberg, Richard Lewinsohn, Max Renner

Manfred Lewinsohn, geb. am 19.2.1912 in Hamburg, Flucht 1933 in die Niederlande, verhaftet am 1.8.1944 und interniert Camp Vught/Hertogenbosch, interniert 2.9.1944 Sammellager Westerbork, deportiert am 3.9.1944 in das KZ Auschwitz, weiterdeportiert über Groß-Rosen am 7.3.1945 KZ Buchenwald, umgekommen am 13.3.1945

Richard Lewinsohn, geb. am 16.2.1915 in Hamburg, Flucht 1933 in die Niederlande, verhaftet und interniert am 7.8.1942 im Sammellager Westerbork, am selben Tag deportiert in das KZ Auschwitz, ermordet am 30.9.1942.

Grindelhof 64 (Eimsbüttel, Rotherbaum)

Manfred Lewinsohn und sein drei Jahre jüngerer Bruder Richard Lewinsohn waren die Söhne von Moses und Nanette Lewinsohn.

Ihr Vater Moses Lewinsohn, geb. am 6. Oktober 1885, stammte aus Suwalki/Polen, eine Stadt mit wechselvoller Staatszugehörigkeit infolge diverser Annexionen durch die Nachbarmächte, damals offiziell zum russischen Zarenreich gehörig. Als Sohn des Lederfabrikanten Hirsch Zvi Mowschowicz Lewinsohn und Basche-Lea, auch Batya, geb. Chludniewicz, wuchs er dort mit sieben jüngeren Geschwistern auf: mit Menachem, geb. 1889, Dyna, geb. am 20. Juni 1891, Rachel, Sonia, Ania, Markus Mordechai, Mania und Mirjam, geb. am 10. Januar 1904.

In Suwalki besuchte Moses Lewinsohn von 1891 bis 1902 das jüdische Gymnasium. Anschließend trat er in die väterliche Firma ein und erhielt eine Ausbildung als Gerber.

1905 zog es ihn als "Agenten" (Vertreter) für Häute und Felle nach Hamburg. Er arbeitete für S. Samuel in der Admiralitätsstraße 66, für Jakob Drucker am Hopfenmarkt 6 und in Altona für Heine & Fleischmann in der Bachstraße 40 sowie für Jaks Schranck in der Heinrichstraße 26.

1908 gründete er ein Bank- und Lotteriegeschäft. Als religiöser Jude gehörte er seit 26. Januar 1910 der Jüdischen Gemeinde Hamburg an. In dieser Zeit führte er eine Agentur u. Commission in der Carolinenstraße 25 und heiratete am 29. Mai 1911 Nanette, geb. Koschland, geb. am 25. Januar 1893, die Tochter des jüdischen Ehepaares Peppi, geb. Gerstle, und Leopold Koschland, Konfektionär aus Ichenhausen/Bezirk Günzburg/ (Konfektionär: früher jemand, der serienmäßig Kleidungsstücke herstellte).

Im Jahr darauf kam ihr erster Sohn Manfred am 19. Februar 1912 zur Welt. Um diese Zeit, im Jahre 1913, führte Moses Lewinsohn ein Handelsgeschäft mit Häuten und Fellen in der Dillstraße 1. Als der zweite Sohn Richard während des Ersten Weltkrieges am 16. Februar 1915 geboren wurde, hatte der Vater sein Geschäft mit Rohprodukten in den Grindelhof 64 verlegt. Drei Jahre später, am 5. September 1918, wurde Tochter Margot ebenfalls in Hamburg geboren.

Vater Moses Lewinsohn baute sich ein selbständiges Bankunternehmen auf und eröffnete 1920, die deutsche Wirtschaft hatte in diesen Jahren mit einer stark anziehenden Inflation zu kämpfen, unter seinem Namen ein Bankhaus mit 15 Angestellten in der Hermannstraße 8. Auch Willy Sänger, Ende 1919 aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, hatte im Bankgeschäft von Moses Lewinsohn gearbeitet (Biographie siehe www.stolpersteine-hamburg.de).

Am 6. Oktober 1920 stellte Moses Lewinsohn seinen ersten Antrag auf Einbürgerung in Hamburg. In dieser Zeit bewohnte die Familie mit ihrem Dienstmädchen eine 5-Zimmer-Wohnung mit Küche im Grindelhof 64, I. Stock. Sein Vermögen, das z.T. in seinen Geschäften und seiner Bank investiert war, schätzte er auf 700.000 bis 800.000 Mark. Für das Jahr 1919 belief sich sein zu versteuerndes Einkommen auf 100.000 M. Seine Ehefrau hatte ein Vermögen von 15.000 Mark in die Ehe mit eingebracht. Er zeigte sich bereit 5000 Mark Gebühren zu entrichten.

Der Polizeipräsident Hamburg, mit Vorurteilen behaftet, wollte am 28. Januar 1921 "in Uebereinstimmung mit der Handelskammer empfehlen […], dem Antrage gegenüber zunächst eine abwartende Stellung einzunehmen und die weitere Entwicklung des erst im Jahre 1919 gegründeten Unternehmens abzuwarten. Der Antragssteller ist allerdings unbescholten, seit längeren Jahren hier ansässig und mit einer Deutschen verheiratet. Er betreibt aber, obschon er eine kaufmännische Vorbildung nicht genossen, sondern als Gerber gelernt hat, ein Bankgeschäft, das naturgemäß Schwankungen unterliegt. Vorsicht dürfte deshalb um so mehr geboten erscheinen, als er fremdstämmiger Angehöriger der Oststaaten ist…"

Nach dem neuen Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetz vom 22.7.1913, das auch in der Weimarer Republik noch galt, erfolgte die Einbürgerung weiterhin in einem Land wie hier Hamburg, war aber nur möglich, wenn kein anderes der 18 Länder Einspruch erhob. Alle Länder schickten also den anderen durch Vermittlung des Innenministers monatlich die Liste jener Personen, deren Einbürgerung nicht schon in dem Land des Antragstellers direkt abgelehnt worden war. So stand also Moses Lewinsohns Name auf der dieser umlaufenden Liste. Das Würtembergische Ministerium des Innern nahm Ende Dezember 1920 eine eher ablehnende Haltung gegen ihn als Antragsteller wie auch gegen neun weitere Antragsteller ein - aus folgenden Gründen: "..In allen Fällen handelt es sich um nicht deutschstämmige Ausländer, bei denen es zweifelhaft erscheint, ob sie im Falle ihrer Einbürgerung in staatsbürgerlicher kultureller und wirtschaftlicher Einsicht einen wertvollen Bevölkerungsnachwuchs bedeuten würden."
Ebenso stellte sich zur selben Zeit das Reichsministerium des Innern Berlin gegen eine Einbürgerung von Moses Lewinsohn und zwei weiteren Personen: "Die genannten sind fremdstämmige Ausländer, die im Auslande geboren sind und weder durch einen Aufenthalt von längerer Dauer noch durch sonstige Tatsachen eine Gewähr dafür bieten, dass ihre Einbürgerung mit dem deutschen Interesse im Einklange steht. Die Geltendmachung weiterer Einsprüche innerhalb der gesetzlichen Frist bleibt vorbehalten,"
Ergebnis: Moses Lewinsohns erster Antrag wurde am 4. Februar 1921 abgewiesen.

Er versuchte es am 26. November 1923 ein zweites Mal - im Interesse seiner deutschstämmigen Ehefrau und der drei in Hamburg geborenen Kinder. Nun konnte er zusammen mit seinem Bruder Markus, der in Warschau wohnte, einen Grundbesitz, ein mit 300.000 M. belastetes Haus in Berlin, vorweisen. Sein Vermögen, das er auf 2-3.000 englische Pfund schätzte, steckte in seinem Geschäft und z.T. im Bankgeschäft Warburg. 1922 hatte er ein Einkommen von 50-60 Millionen versteuert. Seine jährliche Miete der Wohnung im Grindelhof 64 betrug 1.100 M. Er verwies auch auf seinen zweiten Bruder Mendel, wohnhaft in Suwalki/ damals Zweite Polnische Republik, und eine Schwester, die mit einem hamburgischen Staatsangehörigen verheiratet war. Gemeint war Dyna Cohn, geb. Lewinsohn, geb. am 20. Juni 1891 in Suwalki, damals zum russischen Zarenreich, später ab 1919 zur Zweiten Polnischen Republik gehörig. Sie war nach Hamburg gekommen und hatte am 5. September 1922 den in Hamburg geborenen und ansässigen Prokuristen Bernhard Cohn geheiratet.

Die Anfrage der Polizeibehörde 1923 bei der Handelskammer in Hamburg erwies sich für Moses Lewinsohn als nicht hilfreich. Zwar teilte die Handelskammer mit, dass nach den eingezogenen Erkundigungen nichts Nachteiliges über den Bankier Moses Lewinsohn bekannt sei, führte dann jedoch weiter aus: "Doch war in Fachkreisen über die Vermögenslage nichts Näheres zu erfahren; die Vermögenslage wurde als nicht durchsichtig bezeichnet. Unter diesen Umständen kann die Handelskammer das Gesuch nicht befürworten und rät, die weitere Entwicklung der Firma erst abzuwarten."
Auch jetzt stand der Name Lewinsohn wieder auf der Liste, die am 12. Februar 1924 an die Länder ging. Wieder kamen Rückmeldungen voller Vorurteile gegen Ostjuden. Aus Bayern lautete sie: "Die Genannten sind sämtliche fremdstämmige Ostausländer. Keiner von ihnen hat das Erfordernis eines 20jährigen Inlandsaufenthaltes, an dem hier für Angehörige kulturfremder Oststaaten allgemein festgehalten werden muß, erfüllt. Besondere Gründe für eine Ausnahmebehandlung sind nirgend geltend gemacht."

In Lübeck brachte am 12. April 1924 die Senatskommission für Reichs- und auswärtige Angelegenheiten gegen Moses Lewinsohn, Owadin Baumwall und Adolf Königsbuch "Bedenken" mit rassistischen Begründungen vor: "In diesen Fällen handelt es sich um Angehörige von Staaten mit einer der deutschen nicht gleichwertigen oder doch völlig fremden Kultur, die trotz ihres langjährigen Inlandsaufenthaltes keinen wertvollen Bevölkerungswachs darstellen. Zudem fehlt bei allen Anträgen die Begründung ganz."

Die Antwort der Senatskommission für Reichs- und auswärtige Angelegenheiten Bremen vom 4. April 1924 berief sich bezüglich Ihrer "Bedenken" gegenüber Moses Lewinsohn und zwei weitere Bewerber auf den Paragraphen 9 des Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetzes: "Die Genannten, mithin auch Höfling und Stopper, die in der Tat israelitischer und nicht wie irrtümlich angegeben deutscher Nationalität sind, gehören fremdstämmigen und kulturfremden Nationen an. Für solche Personen muß im bevölkerungspolitischen Interesse eine längere Bewährungsfrist, als sonst für Ausländer vorgesehen ist, verlangt werden. Infolgedessen wird hieran der Forderung eines 20jährigen Aufenthalts im Inlande festgehalten, falls nicht besondere Tatsachen für eine frühere Einbürgerung sprechen. Solche Tatsachen vermögen wir aus den Anträgen nicht zu entnehmen."

Am 21. Mai 1924 wurde der Einbürgerungsantrag des Moses Lewinsohn vom 23. November 1923 vom Polizeipräsidenten Hamburg abschlägig beschieden.

Moses Lewinsohn war inzwischen Besitzer von drei großen Grundstücken, einem Haus in Altona, Schauenburgerstraße 137 (heute Schomburgstraße), und zwei Häusern in Berlin, Berlin-West an der Apostelkirche 14 und Berlin-Ost, Krausnickstraße 2 geworden.

Mit seiner Ehefrau und den drei Kindern bewohnte er weiter die 5-Zimmer Wohnung im Grindelhof 64, 1. Stock. Manfred besuchte die jüdische Talmud Tora Schule, die nur wenige Schritte von seinem Zuhause entfernt lag, und mit sechs Jahren hatte auch für Richard Lewinsohn 1921 dort seine Schulzeit begonnen.

Manfred ist in den Klassenlisten 1924, Klasse III a, und 1926 /27, Klasse II b1, zusammen mit Manfred Menco (siehe www.stolpersteine-hamburg.de) und weiteren Schülern aufgeführt, die später ebenfalls Opfer der Shoah wurden, so auch Paul Cohen und Alfred Stoppelmann in Amsterdam.

Mit 16 Jahren schloss Manfred dann seine Schulausbildung mit der Obersekundareife an der Talmud Tora Schule ab. Am 1. April 1928 begann er eine kaufmännische Lehre bei der Firma Schönberg & Schaufeld.

Ebenfalls 1928 wurde Vater Moses Lewinsohn von der Reichsbankhauptstelle als amtlich zugelassener Devisenhändler bestätigt und gehörte damit zu den wenigen Privat-Bankiers in Hamburg, die dazu ermächtigt waren Devisen aufzukaufen und damit zu handeln. Er bekam die Zulassung an der Hamburger Börse, war Hauptkollekteur der Hamburger Staatslotterie und bezog 50-100 Lose.

1929 unternahm Moses Lewinsohn einen neuen und diesmal erfolgreichen Versuch, die Hamburger Staatsbürgerschaft zu erwerben. Zusammen mit ihm wurden auch seine Ehefrau und seine Kinder, Manfred, Richard und Margot, Hamburger Bürger bzw. Bürgerinnen.

Manfred war zu jener Zeit dabei, seine Lehrzeit bei der Firma Schönberg & Schaufeld zu beenden und wurde danach dort Angestellter und als selbständiger Einkäufer tätig.
Schwester Margot besuchte die Israelitische höhere Mädchenschule in der Bieberstraße 4, in die sie mit sechs Jahren eingeschult worden war, bis zur deren Auflösung im Jahre 1931, danach setzte sie ihre Schulausbildung an der Jüdischen Mädchenschule in der Carolinenstraße 35 fort.
Richard Lewinsohn absolvierte die Talmud Tora Realschule mit der Sekundareife. Am 1. April 1930 begann er die Ausbildung bei dem Zahntechnikerbetrieb Franz Lautner, Esplanade 46, IV. Stock. Da zu jener Zeit eine offizielle Lehre im Zahntechnikerhandwerk noch nicht möglich war, schloss er seine Ausbildung ohne Lehrvertrag ab.

Vater Moses Lewinsohn führte sein Bankgeschäft weiter, sah sich jedoch zunehmender nationalsozialistischer Verfolgungen ausgesetzt und schließlich zur Aufgabe gezwungen. Er fasste den Plan mit seiner Familie Deutschland zu verlassen. Zuvor mussten sie ihre Wohnung am Grindelhof 64, in der sie 18 Jahre lang gewohnt hatten, aufgeben. Kurze Zeit wohnten sie danach im Grindelhof 71/73 und zum Schluss konnten sie alle noch bei Jacobsen in der Schlüterstraße 63 unterkommen.

Als sie dann der öffentliche Aufruf der Nationalsozialisten zum Boykott der jüdischen Geschäfte aufschreckte, floh die gesamte Familie Lewinsohn am 31. März 1933, einen Tag vor dem offiziellen Beginn dieser Aktion, in die Niederlande. Zunächst wohnten sie dort bei Familie Leeuwin in Scheveningen, Gentschestraat 36, dann verzogen sie Ende des Jahres 1933 nach Den Haag, Stationsweg 36.

Auch die verwandten Familie Ernst und Henny Löbl, geb. Koschland, die Schwester von Mutter Nanette, die in Hamburg nicht weit von ihnen in der Rutschbahn 37, I. Stock, gewohnt hatte, floh in die Niederlande. Beide Familien pflegten dort weiterhin engen Kontakt. Vater Moses Lewinsohn versuchte mit einem Reisebüro und einer Wechselstube den Lebensunterhalt für sich und die Familie zu bestreiten. Margot konnte in Holland keine Schule besuchen, da sie die Landessprache nicht beherrschte. Sie unterstützte ihren Vater im Geschäft und erhielt in dieser Zeit Privatunterricht.

Im Oktober 1935 kam es dann für die Familie zu einer schweren Entscheidung. Die Eltern Moses und Nanette Lewinsohn wanderten mit ihrer Tochter, Schwester Margot, nach Palästina aus. Manfred und Richard blieben in den Niederlanden. Sie hatten eine enge Verbindung zu ihrem Cousin Julius Löbl und sahen zusammen weiterhin die Möglichkeit sich in ihrer Exilheimat eine Existenz aufzubauen.

Manfred konnte in der Firma Leeuwin’s Servizenhuis eine Beschäftigung finden, zunächst bekam er wegen Unkenntnis der Branche ein Lehrlingsgehalt von hfl. 10. In Hamburg war seine Arbeitsstelle endgültig aufgelöst worden, bis zum August 1936 hatte die Firma sie ihm als unbezahlte Arbeitsstelle offengehalten, da er zunächst die Absicht gehabt hatte, nach Deutschland zurückzukehren.

In den folgenden Jahren arbeitete er sich in Amsterdam bis zum leitenden Angestellten empor, bis Kriegsbeginn, solange es Juden gestattet war tätig zu sein.

Er hatte sich in die vier Jahre jüngere Amsterdamerin Frederika Roet, geb. am 12. Oktober 1908, verliebt. Sie war die Tochter von Naatje, geb. Vos, geb. 31.12.1872, und des Kaufmannes Abraham Roet, geb. am 15.4.1871. Die bereits 1918 und 1913 verstorbenen Eltern stammten aus Amsterdam wie auch Ihre Geschwister, Rachel, geb. am 23.11.1902, Kaatje, geb. am 12.2.1907, und Joel, geb. am 9.5.1912. Frederika war nach ihrer am 20. Mai 1905 geborenen und am 27. Januar 1907 verstorbenen Schwester Frederika benannt worden.

Frederika und Manfred heirateten am 7. Juli 1938 in Utrecht. Ihr gemeinsames Glück währte jedoch nur kurze Zeit. Frederika verstarb nur sieben Wochen später in Utrecht am 25. August 1938 im Alter von 29 Jahren. In der Traueranzeige im "Nieuw Israëlietisch Weekblad" ist für das Begräbnis, Sonntag, 11 Uhr, Portugees-Israëlische Ziekenhuis (Krankenhaus), Plantage Franschelaan, Amsterdam, angegeben.

Richard Lewinsohn war in Holland zunächst arbeitslos. Erst im Oktober 1935 konnte er wieder seiner Arbeit als Zahntechniker nachgehen und arbeitete bei Dr. Koopmann in Scheveningen, zunächst mit geringem Gehalt, dann bekam er so viel, dass es für den Lebensunterhalt reichte, und er seinen Eltern noch Unterstützung nach Palästina zukommen lassen konnte.
Die Hoffnung den Verfolgungen entkommen zu sein, erfüllte sich für die Brüder nicht. Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht am 10. Mai 1940 glichen die Bedingungen für die Juden in den Niederlanden denen im Deutschen Reich.

Manfred und Richard Lewinsohn beteiligten sich in Utrecht aktiv in einer Widerstandsgruppe, im "Utrechts Kindercomité". Das Kinderkomitee wurde im Sommer 1942 von Jan Meulenbelt und Rut Matthijsen gegründet. Mit Hilfe dieser Organisation und einer Amsterdamer Studentengruppe wurden hunderte jüdische Kinder gerettet. Jüdische Kinder, die zunächst mit ihren Eltern in der "Hollandsche Schouburg" (Theater) zur Abschiebung in das Durchgangslager Westerbork und anschließenden Deportation in die Konzentrationslager zusammengetrieben waren, wurden im gegenüberliegenden Kindergarten auf der Plantage Middenlaan untergebacht. Durch die Manipulation der für den Jüdischen Rat bestimmten Listen, durchgeführt von Walter Süskind, der jüdischen Direktorin des Kindergartens Henriette Henriques Pimentel und von dem Wirtschaftswissenschaftler Felix Halverstad, konnten sie mindestens 400 jüdischen Kindern helfen unterzutauchen. Sie wurden im ganzen Land versteckt, auch einige Erwachsene waren dabei. Manfred Lewinsohn gehörte zum festen Kern der Kindercommitee-Gruppe. Er ist auf der Hochzeitsfeier von Geert Lubberhuizen mit anderen Mitgliedern zu sehen: v.l. Titie Timmenga, Annie de Waard, Dr. Ger Kempe, Manfred Lewinsohn, Olga Hudig, Rut Matthijsen, Dora Mathijssen, Ankie Stork, vermutlich Ewoud Storm van 's-Gravesande und das Ehepaar Vink.

Um die Kinder wieder auffinden zu können, war die Verwaltung im römisch-katholischen Erzbischofspalast von Erzbischof Johannes de Jong in der Utrechter Maliebaan untergebracht.
Die Gruppe arbeitete sehr verdeckt und vorsichtig, alles wurde nur mündlich übermittelt. Erst nach dem Krieg kam es zur Veröffentlichung der Namen durch Zeitzeug*innen.

In Utrecht wohnte Richard ab Februar 1941 in der Jansstraße 21, ab dem 20. Juli 1942 wieder in Amsterdam in der Nieuwe Kerkstraat 111 II. Er hatte den Beruf Zahntechniker angegeben. Ab dem 2. Mai 1942 waren beide Brüder gezwungen den "Judenstern" zu tragen.

Am 7. August 1942 wurde Richard Lewinsohn in Amsterdam (zonder oproeping! - ohne Überprüfung) verhaftet und im Durchgangslager Westerbork interniert. Es erfolgte seine Deportation in das KZ Auschwitz, wo er am 30. September 1942 ermordet wurde.

Manfred Lewinsohn wurde am 1. August 1944 in Utrecht verhaftet, in das Lager Vught-Hertogenbosch interniert, am 3. September 1944 über das Durchgangslager Westerbork in das KZ Auschwitz deportiert, am 7. März 1945 in das über Groß-Rosen in das KZ Buchenwald verbracht und dort am 13. März 1945 ermordet.

Auf dem Joods Monument in Utrecht vor dem Spoorwegmuseum, dem ehemaligen Deportationsort Maliebaanstation nach Westerbork, das am 29. Oktober 2015 eingeweiht wurde, erinnern Ihre Namen mit ihren Geburts- und Sterbedaten in Stein graviert an sie.

Rachel Roet, die Schwester von Manfreds verstorbener Ehefrau wurde ebenfalls Opfer, der Shoa. Als Kinderbetreuerin hatte sie im Nederlands-Israëlitisch Meisjesweeshuis, einem 1861 erbauten Waisenhaus für jüdische Mädchen in der Rapenburgerstraat 171 in Amsterdam gearbeitet Dort erhielten Mädchen gemäß dem am Haus angebrachten Leitspruch "Mangasiem Toviem Magadle Jethomoth" (Die Erziehung von Waisenmädchen gehört zu den guten Werken) eine orthodoxe Erziehung und Unterricht in der Haushaltsführung, eine Ausbildung in der Arbeit als Dienstmädchen oder Näherin, ab etwa 1930 auch als Krankenpflegerin, Sekretärin oder Lehrerin. Am 10. Februar 1943 wurden 63 Mädchen im Alter ab 6 Jahren und 7 Betreuerinnen von dort nach Westerbork verbracht, weiter in die Vernichtungslager deportiert und ermordet, unter ihnen Rachel Roet, ermordet in Sobibor am 5. März 1943, sie war 40 Jahre alt.

Die Eltern der Brüder in Israel litten sehr unter dem Verlust ihrer Söhne. Zudem hatten sie seit ihrer Emigration mit Herz-Kreislaufstörungen zu kämpfen und Nanette Lewinsohn zusätzlich mit einer Behinderung ihrer Sehkraft. Sie waren in ständiger Behandlung bei Dr. Zadik, Haifa, Mt. Carmel.

Moses Lewinsohn hatte in Haifa zunächst ein Reisebüro und eine Wechselstube gegründet, dann ein Parfümerie- und Lederwarengeschäft, benannt nach Tochter "Margot", die ihn dort bei der Arbeit unterstützte. Margot heiratete in Haifa 1941 Jacob Hirschkorn, der dann die Leitung des Geschäftes übernahm. Moses Lewinsohn verstarb am 8. Januar 1969 mit 83 Jahren, Nanette Lewinsohn, geb. Koschland, 1980 im Alter von 86 Jahren, beide in Haifa/Israel.

Das Leben und Schicksal der weiteren Angehörigen aus Hamburg

Die Tante der Brüder Dyna Cohn, geb. Lewinson, hatte das Gymnasium in Suwalki besucht, drei Jahre in Odessa Chemie studiert und war nach dem Ersten Weltkrieg und der folgenden politischen Umwälzungen auf Umwegen 1920 nach Hamburg gelangt. Bis zur Eheschließung 1922 mit Bernhard Cohn, geb. am 23. September 1889 in Hamburg, hatte sie im Bankgewerbe gearbeitet, vermutlich bei ihrem Bruder Moses Lewinsohn.

Von seiner väterlichen Seite her entstammte ihr Ehemann einer alteingesessenen hamburgischen beziehungsweise Altonaer Familie. Bernhard Cohns Vater, der Kaufmann Hertz Ruben (Naphtali) Cohn, geb. am 17.11.1831 in Hamburg, war bereits am 26.4.1917 verstorben und hatte seine letzte Ruhe auf dem Jüdischen Friedhof Ottensen gefunden, wie auch vor ihm seine am 27.7.1881 verstorbene erste Ehefrau Rosette, geb. Auerhan, geb. 1830 in Kurhessen, die er 1857 in Hamburg geheiratet hatte, sowie sein Urgroßvater Simon Moses Cohn, verstorben am 12.11.1872 in Hamburg. Für seinen Großvater, Rabbi Ruben Simon Cohn, geb. 1798, verstorben am 27.8.1874 in Hamburg, konnte bisher der genaue Begräbnisort nicht festgestellt werden.

Heute befindet sich über diesen Gräbern des Friedhofs Ottensen der Hochdeutschen Israelitischen Gemeinde Altona das Mercado Einkaufszentrum. Während der Baumaßnahmen 1992-1995 war ein Rabbiner zugegen, der auf die Einhaltung der religiösen Regeln achtete. Auf die ursprünglich geplante Tiefgarage wurde aufgrund eines religiösen Gutachtens des Jerusalemer Oberrabiners Itzchak Kolitz verzichtet. Am Treppeneingang zum Tiefgeschoss befinden sich heute Gedenktafeln mit den 4500 Namen der einst dort Bestatteten - darunter auch die Namen von Berhard Cohns Vater, dessen erster Ehefrau und seines Urgroßvaters.

Väterlicherseits konnte Bernhard Cohn in der Linie seiner Urgroßmutter Zippora Cohn Glogau, geb. Fürst, auf einen sehr langen Stammbaum in Altona zurückblicken. Auf dem ältesten jüdischen Friedhof in Altona, Königsstraße, dort im askenasischen Teil, geben ihre Grabsteine Zeugnis: sein Ururgroßvater Herz Ruben Fürst, verstorben am 15.5.1801 in Altona, Grablage Planquadrat MC, 4761; die Urururgroßeltern Ruben Moses Fürst, verstorben am 1.12.1764 in Altona, Grablage Planquadrat CK, 395, und Fradche Fürst (Goldschmidt), verstorben am 4.5.1771 in Altona, Grablage Planquadrat HK; die Ururururmutter Sarah Fürst, verstorben am 18.12.1739 in Altona, Grablage Planquadrat Ei, 1121; die Urururururgroßeltern Zippora Loeb Fuerst (Hameln-Goldschmidt) am 10.3.1722 in Altona, Grablage Planquadrat EL, und Jeremias Chaim Fuerst, verstorben am 2.12.1703 in Altona, Grablage Planquadrat EL/FL, 2208; sowie die Ururururururgroßeltern Sara Fürst, geb. Abraham, verstorben am 1.9.1666 in Altona, Grablage Planquadrat GO/GP, 3333, und Chaim Heinrich Ruben Fuerst, verstorben am 28.5.1653 in Altona, Grablage Planquadrat GP, 3335.

Am 8. April 1924 konnten sich Dyna und Bernhard Cohn über die Geburt ihrer Tochter Renate freuen. Die Familie wohnte in der Nähe ihres Bruders in der Rappstraße 24, III. Stck.
Bernhard Cohns Mutter Johanna, geb. Ehrmann, geb. am 27.4.1831 in Mittelstadt/Darmstadt, Hessen, verstarb am 24.4.1931 in Hamburg und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Langenfelde beigesetzt, Grablage 211a.

Die Familie der Tante Dyna Cohn geb. Lewinson, beabsichtigte ebenfalls den Verfolgungen mit der Emigration zu entkommen. In den letzten Jahren in Hamburg hatte Bernhard Cohn noch die Aufsicht in der Bäckerei Wwe G. Brüning, Schlump 1, inne und verdiente 34 Mark in der Woche. Im November 1938 ging eine Meldung vom Finanzamt an die Geheime Staatspolizei über vorbereitende Maßnahmen der Familie zur Verlegung des Wohnsitzes ins Ausland und dass Bernard Cohn bereits nach Polen ausgewandert sei.

Am 15. Dezember 1938 musste Dyna den Fragebogen für Auswanderer ausfüllen. Zunächst gab sie Columbien als Exilland an, später tat sich jedoch die Möglichkeit auf, in die USA zu entkommen. Die Cohns besaßen keinerlei Vermögen mehr. Sie brauchten die Unbedenklichkeitsbescheinigung, um ausreisen zu können. Der zuständige Beamte notierte, dass noch drei Umzugsgutlisten fehlten und kein Schmuck außer den Eheringen vorhanden sei, lediglich gebrauchtes Tischsilber. Schulden, die noch hätten beglichen werden müssen, hatten die Cohns nicht.

Ausgewandert waren bereits die Familie ihres Bruders Moses Lewinsohn, Grindelhof 71, ihrer Schwester Mirjam mit Hans Hirschfeldt, Grindelhof 17, sowie die Familie ihrer Schwägerin Minna, geb. Cohn, und Adolf Strauss. Das Auswanderergut von Dyna und Bernhard Cohn wurde anhand der Listen im "Ermittlungsbericht" von Zollsekretär Siedler am 28. Januar 1939 geprüft. Er verfügte keine Dego-Abgabe und stellte fest, dass sämtliche aufgeführten Kleidungsstücke, Schuhzeug, Glas und Porzellan, Betten, Steppdecken und andere Haushaltsgegenstände augenscheinlich seit vielen Jahren im Besitz und regelmäßigen Gebrauch der Familie seien, darunter auch die sehr alte aus dem Hausstand der Eltern stammende Gritzner Nähmaschine, das Opernglas und die angegebenen Pelzsachen. Das Markenalbum wurde als wertloses Kinder-Briefmarkenalbum eingestuft. Vom angemeldeten Silberzeug durfte nur ein Essbesteck pro Person mitgenommen werden. Am 28. August 1939 wurde das vor 1933 angeschaffte Umzugsgut von der Devisenstelle zur Ausfuhr genehmigt, darunter 50 hebräische Bücher, ein Essgeschirr weiß-gold für Fleischspeisen, ein Essgeschirr kobaltblau für Milchspeisen, zwei Porzellan-Figuren - ein Hund und ein Bajazzo, ein Ölbild, sowie zwei Gebetsmäntel und zwei Paar Gebetsriemen.

Die für die Auswanderung erforderliche Unbedenklichkeitsbescheinigung hatten sie am 5. August 1939 erhalten. Am 13. September 1939 wurde noch ein Paket mit unechten Besteckteilen und einer Doublé-Nadel von Juwelier Willi Ninow, Grindelberg 57, freigegeben und notiert, dass zwei Chrom- und eine unechte Silberarmbanduhr getragen werden.
Am 23. September 1939 konnten Dyna und Bernhard Cohn die Passage mit ihrer 15-jährigen Tochter Renate in die USA antreten, zwei Tage bevor die drei Pässe als ungültig erklärt wurden. Das Umzugsgut ging über den Spediteur Berthold Jacoby nach Belgien.

Bernhards Bruder Julius Cohn, geb. am 16.1.1886 in Hamburg, der seit dem 30. September 1930 in Hamburg mit Paula, geb. Goldberg, geb. am 20.2.1896 in Melsungen, verheiratet war, wurde Opfer der Shoah. Beide wurden von Hamburg aus am 8.11.1941 nach Minsk deportiert und ermordet, zusammen mit Paulas Schwester Julie und deren Ehemann Martin Josephs und ihrer Tochter Hannah. Stolpersteine erinnern an sie in der Dillstraße 16 und der Hudtwalckerstraße 28 (siehe www.stolpersteine-hamburg.de). Die weiteren Geschwister von Bernhard entkamen durch die Flucht ins Ausland, Ruben Cohn überlebte unter schwierigsten Bedingungen versteckt und eingeengt in einer kleinen Kammer in Amsterdam, im 3. Stock in der Ruysdaelstraat 26 bei dem Ehepaar Geerdina, geb. Zuiderweg, und Tjarko Hamminga, die im Widerstand tätig waren.
Er verstarb am 2. Januar 1953 und seine Ehefrau Frieda, geb. Kornetzki, am 24. Dezember 1989 in Amsterdam.

Der Familie von Manfreds und Richards Tante Henny Löbl, geb. Koschland, gelang es ebenfalls aus Amsterdam zu fliehen. Sie fanden eine neue Heimat in den USA. Dem Cousin, Julius Löbl, geb. 26.4.1910 in Hamburg, der 1929/1930 an der Hamburger Universität für ein Medizinstudium eingeschrieben war, ist ein gemeinsames Foto mit Manfred Lewinsohn zu verdanken.

Auch die jüngste Schwester des Vaters, Mirjam Lewinsohn, war nach Hamburg gefolgt und hatte sich für ein Medizinstudium am 26. April 1926 in die Matrikel der Medizinischen Fakultät Hamburg eingetragen. Am 2. April 1930 heiratete sie den Hamburger Hans Hirschfeldt, geb. am 25. März 1898. Nach Beendigung ihres Medizinstudiums und ihrer Approbation im Januar 1932 konnte sie ihren Beruf als praktische Ärztin Dr. med. Mirjam Hirschfeldt in ihrer Praxis am Winterhuder Marktplatz 2 bis zum 1. Oktober 1938 ausüben.
Sie wohnten in der Nähe im Grindhof 17. Ihr gemeinsames Kind Michael kam im Juli 1933 bei einem Aufenthalt in London zur Welt. Hans Hirschfeldt war von Beruf Speditionsvertreter und verdiente 1937, im letzten Jahr vor der Auswanderung, 1107 RM.

Mirjam und ihrem Ehemann Hans Hirschfeldt mit dem 5-jährigen Sohn Michael, gelang es am 8. November 1938 noch vor dem Novemberpogrom über Rotterdam in die USA zu fliehen. Die Reichsärztekammer stellte am 2. Dezember die Forderung an den Oberfinanzpräsidenten den ausstehenden Ärztekammerbeitrag zu begleichen, die 52,00 RM sollten von einem evtl. vorhandenen Sperrkonto transferiert werden.
Mirjam Hirschfeldt, geb. Lewinsohn, im Exil mit Nachnamen Field, konnte 1940 das amerikanische Staatsexamen erlangen und leitete 1953 die pathologische Abteilung am New England Hospital in Boston/Massachusetts, später 1963 arbeitete sie als niedergelassene Pathologin in East Orange/ New Jersey und war seit 1965 auch in dieser Funktion für die Veterans Administration tätig. Ihr Ehemann Hans, nun John Field, verstarb bereits mit 50 Jahren am 25. Dezember 1948. Mirjam Field wurde 95 Jahre alt und verstarb am 25. März 1999 in Walnut Creek/Kalifornien.

Ihr Sohn Michael wurde ebenfalls ein anerkannter Mediziner. Er verstarb am 28. August 2014 in New York mit 81 Jahren und hinterließ seine Ehefrau Linda, geb. Seidel, und drei Söhne mit Familien. Noch ein Jahr zuvor hatte er sein Recht geltend gemacht, einen Antrag auf Erlangung der Deutschen Staatsbürgerschaft zu stellen.

(Zu dem Foto von Julius Löbl und Manfred Lewinsohn siehe:
https://www.geni.com/photo/view/6000000011266962889?album_type=photos_of_me&photo_id=6000000011266908255)

Stand: Juli 2024
© Margot Löhr

Quellen: StaH 131-1 II Senatskanzlei, 3466 Margot Hirschkorn; StaH 213-13 Landgericht Hamburg,13581 Ella Lewinsohn, 16017 Moses Lewinsohn, 13749 Dyna Cohn, 21314 John Field, 27762 Mirjam Krawitz, 27920 Nanette Lewinsohn, 30556 Moses Lewinsohn, 32741 Margot Hirschkorn; StaH 231-7, B 1965-174 Moses Lewinsohn; StaH 314-15 Oberfinanzpräsident, FVg 3474 Strauß, Adolf, FVg 3996 Hans Hirschfeldt, FVg 3998, FVg 5866 Bernhard Cohn; StaH 332-3, Zivilstandsaufsicht, Heiratsregister B 53, 2241/1873 Hanna Glückstadt/Moses Jesaias Cohn; StaH 332-3, Zivilstandsaufsicht, Sterberegister C 159, 4783/1874 Ruben Simon Cohn; StaH 332-5 Standesämter, Geburtsregister 2203 u.4020/1889 Bernhard Cohn, 113981 u. 411/1910 Julius Löbl; StaH 332-5 Standesämter, Heiratsregister 8675 u. 178/1911 Moses Lewinsohn/Nannette Koschland; 8766 u. 471/1922 Dyna Lewinson/Bernhard Cohn; 13429 u.198/1930 Mirjam Lewinson; StaH 332-5 Standesämter, Sterberegister 106 u. 2112/1881 Rosette Cohn, 8041 u. 294/1917 Hertz Ruben Cohn; StaH 332-7 Staatsangehörigkeitsaufsicht, A III Moses Lewinsohn 1929, BVI 1921 Nr. 2490 Moses Lewinsohn, BVI 1924 Nr. 4850 Moses Lewinsohn; StaH 351-11 Wiedergutmachung 8507 Moses Lewinsohn,17422 Walter Moritz Lewinsohn, 42050 Margot Miriam Hirschkorn, 55518 Cohn, Bernhard, 6726 Cohn, Ruben; StaH 522-1 Jüdische Gemeinden Heiratsregister 702 d, Nr. 92/1857 Hertz Ruben Cohn/Rosette Auerbach; Arolsen Archives, Karten Judenrat Amsterdam Document ID: 130333398 Richard Lewinsohn, 130333395 Manfred Lewinsohn; Standesamt Frankfurt a.M., Sterberegister Bd V Nr. 2558/1884 Moses Jesaias Cohn, Bd III 1309/1897 Hanna Cohn; Standesamt Trier, Heiratsregister 95/1882 Johanna Ehrmann/Ruben Simon Cohn; Das Archiv von Utrecht in Utrecht (Niederlande), Bürger Anmeldung Todesfälle Burgerlijke Stand van de gemeenten in de provincie Utrecht 1903-1942, Utrecht, Archief 463, Inventarnummer 755-01, 02-09-1938, Utrecht 1938, Archiefnr. 1502. Heirat Abraham Roet und Naatje Vos am 29. Januar 1902 in Amsterdam (Noord-Hollands Archief), Heirat Frederika Roet und Manfred Lewinsohn am 7. Juli 1938 in Utrecht (Archief Utrecht). Villiez, Anna von, Mit aller Kraft verdrängt, Entrechtung und Verfolgung "nicht arischer" Ärzte in Hamburg 1933 bis 1945, Hamburg 2009. T. Spaans-van der Bijl, Utrecht in verzet, 1940-1945, Utrecht 2005, S.142, 228, 233. http://jüdischer-friedhof-altona.de/datenbank.html, Langenfelde, Ottensen, eingesehen am: 12.2.2022; Eintrag von "Mirjam Lewinsohn" im Matrikelportal online, URL: https://www.matrikelportal.uni-hamburg.de/receive/matrikelhh_matrikel_00006637, https://www.matrikelportal.uni-hamburg.de/servlets/solr/select?q=%2BallMeta_person%3ALöbl&fl=*&sort=familienname_search+asc&rows=10&version=4.5&mask=content%2Fsearch%2Feinfache_suche_person.xed&init=0&searchValue=Löbl, eingesehen 11.03.2021; https://www.openarch.nl/search.php?name=Frederika+Roet, https://www.joodsmonument.nl/nl/page/579967/frederika-lewinsohn-roet, https://www.joodsmonument.nl/nl/page/220481/rachel-roet; https://hetutrechtsarchief.nl/onderzoek/resultaten/personen-mais?mivast=39&miadt=39&mizig=100&miview=tbl&mizk_alle=Frederika+Roet, eingesehen 20.2.2021; https://www.matrikelportal.uni-hamburg.de/servlets/solr/select?q=%2BallMeta_person%3ALöbl&fl=*&sort=familienname_search+asc&rows=10&version=4.5&mask=content%2Fsearch%2Feinfache_suche_person.xed&init=0&searchValue=Löbl.

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