Nachruf auf Max Sussman


Max Sussman, London 2014
Max Sussman, London 2014
© Astrid Louven

Nachruf
Wir erinnern an den verstorbenen Prof. Max Sussman, der zur Geschichte seiner Hamburger Familie geforscht und publiziert hat. Er wurde 1932 in Leipzig geboren als Sohn des Kürschners Hans Sussmann, geboren in Lackenbach, Austria und der in Hamburg geborenen Erna, geb. Hirsch. Er hatte einen jüngeren Bruder. Max Sussman war der Urenkel des Wandsbeker Rabbiners Dr. David Hanover. Ende der 1930er Jahre übersiedelte die Familie Sussman nach London. Nach dem Studium arbeitete Max Sussman u.a. an der Universität Newcastle/GB, wo er als Virologe und Bakteriologe tätig war. Hier lebte er viele Jahre mit seiner Ehefrau Jean, geb. Golde, mit der er zwei Kinder hatte. 2013 verzogen die Eheleute nach London in die Nähe ihrer dort inzwischen lebenden Kinder.

Im Jahr 2010 besuchten Max und Jean Sussman Hamburg, u.a. die religiösen Stätten des Grindelviertels – wie die Klaus an der Straße Rutschbahn, die für religiöse Verwandte von Bedeutung gewesen war. Zu dieser Zeit begann Max Sussman mit seinen Forschungen zur Geschichte der Hamburger Familie Pincus Hirsch und Adele, geb. Nussbaum und dem Sohn Siegfried Hirsch, seinem Großcousin. Über seine Verwandten hat Max Sussman einen Biografietext verfasst, der in der Stolperstein-Datenbank zu finden ist. Zudem ist Max Sussman Herausgeber des Briefwechsels zwischen den in Hamburg lebenden Eltern Hirsch und dem nach London ausgewanderten Sohn Siegfried Hirsch (Hamburg-Korrespondenz vom 31.3. bis 6.9.1939), veröffentlicht in der familiengeschichtlichen Publikation: A Family Trilogy Part 1 Are There Guardian Angels?, London 2015.

Der zweite Band der Trilogie erschien 2019 und zeichnet den Lebensweg seiner in Wandsbek geborenen Großmutter Dora Hirsch, geb. Hanover, nach, die im Februar 1945 von Theresienstadt aus mit einem Konvoi des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes in die Schweiz gerettet werden konnte: A Family Trilogy Part 2 Accompanied by Angels: The Life of a Grandmother, London 2019.

Den dritten Band der Trilogie konnte Max Sussman nicht mehr beenden. Seit einigen Jahren musste er sich oft im Krankenhaus behandeln lassen. Die letzten Monate verbrachte er zu Hause, wo er von seiner Familie pflegerisch betreut wurde. Max Sussman starb am 25. März 2024 in London und wurde in Jerusalem bestattet. Er wurde 92 Jahre alt.

Astrid Louven, Mai 2024


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