Namen, Orte und Biografien suchen


Bereits verlegte Stolpersteine



Hermann Kohn * 1885

Ifflandstraße 10 (Hamburg-Nord, Hohenfelde)


HIER WOHNTE
HERMANN KOHN
JG. 1885
DEPORTIERT 1941
MINSK
TOT 6.1.1945
KZ FLOSSENBÜRG

Weitere Stolpersteine in Ifflandstraße 10:
Sidonie Kohn, Haskel (Adolf) Lubelsky

Hermann Kohn, geb. am 4.4.1885 in Altona, deportiert am 8.11.1941 nach Minsk, ermordet am 6.1.1945 in Flossenbürg
Sidonie Kohn, geb. Stransky, geb. am 14.6.1892 in Beraun/Böhmen, deportiert am 8.11.1941 nach Minsk, dort ermordet

Ifflandstraße 10


Johanna Kohn, geb. Feilmann, geb. am 13.4.1885 in Hamburg, 1939 geflohen nach Brüssel, von dort in die Kazerne Dossin, Mechelen, eingewiesen, am 15.1.1943 weiter in das KZ und Vernichtungslager Auschwitz deportiert, dort ermordet
Edgar Kohn, geb. am 17.1.1923 in Hamburg, 1939 geflohen nach Brüssel, von dort in die Kazerne Dossin, Mechelen, eingewiesen, am 15.1.1943 weiter in das KZ und Vernichtungslager Auschwitz deportiert, dort ermordet

Loogestieg 6, Eppendorf

Im Jahr 1933 zogen Hermann und Sidonie Kohn mit ihrem damals 12-jährigen Sohn Walter von Altona nach Hamburg. Bis dahin hatte Hermann bei den Eltern gelebt – nach dem Auszug seiner Geschwister erst eine Zeitlang allein, dann mit seiner Ehefrau und schließlich zu dritt mit ihrem Kind Walter. Die Eltern, das waren der jüdische Kaufmann Wilhelm Kohn und seine ebenfalls jüdische Frau Therese, geborene Schreiber. Wilhelm Kohn war um 1870 aus Zarch in Böhmen nach Altona gekommen und hatte dort eine Sackhandlung betrieben. 1920 starb er im Alter von 82 Jahren. Seine acht Jahre jüngere Frau Therese, Hermanns Mutter, stammte aus der bei Prag gelegenen Kleinstadt Beraun in Mittelböhmen, heute Beroun in Tschechien. Nach dem Tod ihres Mannes kümmerten Hermann und Sidonie Kohn sich um sie, bis sie 1932 mit 86 Jahren starb. Bald darauf gaben Hermann und Sidonie die Wohnung in der Altonaer Wielandstraße 23 (heute Suttnerstraße) auf und suchten in Hamburg ein erstes eigenes Zuhause für sich und ihren Sohn. Da war Hermann schon 48 und seine Frau 41 Jahre alt.

Hermann Kohn hatte noch fünf ältere Geschwister, die alle wie er in Altona zur Welt gekommen waren: Julius Albert, Regina, Leander, Martin und Emma. Da Hermanns Vater Wilhelm tschechischer Staatsbürger war und sich in Hamburg auch nicht einbürgern ließ, besaßen auch alle seine Kinder die tschechische Staatsangehörigkeit. Regina war bereits 1902 im Alter von 26 Jahren gestorben und Leander erlag im November 1914 mit 38 Jahren als Soldat im Reservelazarett Greifswald einer Verwundung. Er hinterließ seine Frau Emma Elise Pauline, geborene Fister, jung als Witwe. Gemeinsame Kinder hatten sie nicht.

So wie seine Brüder hatte Hermann eine kaufmännische Ausbildung absolviert. Anschließend verbrachte er etwa ein Jahr in Buenos Aires, wahrscheinlich, um seine Kenntnisse im Im- und Exportbereich zu vertiefen. Genau wie der älteste Bruder Julius war er in der Pelzbranche tätig, und zwar im Großhandel mit Rauchwaren – zugerichtete und gegerbte, aber noch nicht zu Pelz verarbeitete Tierfelle. Und genau wie Julius gründete er bald selbst eine Firma, die er von der elterlichen Wohnung in der Altonaer Wielandstraße aus führte.

Julius hatte sich bereits 1910 mit seinem Geschäft in Hamburg angesiedelt und zunächst ein Büro in dem eleganten Brandenburgerhaus an den Hohen Bleichen gemietet. Wenig später fand er für sich und seine zwölf Jahre jüngere Frau Johanna, geborene Feilmann, eine Wohnung im Loogestieg 6 in Eppendorf. Hier waren seit der Jahrhundertwende zahlreiche neue Wohnhäuser im Gründerzeitstil entstanden, die auch wohlhabendere jüdische Familien anlockten.

Hermanns Bruder Martin wiederum hatte nach seiner Lehre zunächst bei verschiedenen Firmen als kaufmännischer Angestellter gearbeitet. Im Herbst 1913 heiratete er die nichtjüdische Hamburgerin Anna Demuth, sie blieben kinderlos. 1914 musste auch er als Soldat in den Ersten Weltkrieg ziehen. Anders als Leander überlebte er den Fronteinsatz, kam aber für drei Jahre in russische Gefangenschaft. Nach dem Krieg, 1919, fand er eine leitende Stellung bei der Hamburger Butterfachhandlung Hammonia Carl Ehlers. Im selben Jahr zogen seine Frau und er erst innerhalb Altonas um – von der Wielandstraße in die Blücherstraße, – und dann 1927 von dort auf die Uhlenhorst: in die Straße Ulmenau, die entlang des wenige Jahre zuvor errichteten U-Bahn-Viadukts verlief.

Hermanns Schwester Emma schließlich ließ sich nach der Hochzeit 1907 mit ihrem Ehemann, dem Kaufmann Ahron Arnold Kohn, in Hamburg an der Alstertwiete in St. Georg nieder. 1916 zogen sie zusammen mit ihren beiden kleinen Töchtern, der siebenjährigen Else und der vierjährigen Gerda, nach Blankenese. Dort kaufte Arnold Kohn um 1926 ein Haus im Kahlkamp 1a.

Nach dem Tod seiner Mutter 1932 mietete Hermann Kohn erst für seinen Rauchwarengroßhandel ein Büro in Hamburg, in der Admiralitätstraße 71/72 am Rödingsmarkt. Danach suchte er für sich und seine Familie in Hamburg eine Wohnung. Nachdem er diese in Hohenfelde gefunden hatte, im zweiten Stock der Ifflandstraße 10, verlegte er sein Büro ebenfalls dorthin. Bis zur Machtübergabe an die Nationalsozialisten im Januar 1933 verzeichnete er ein relativ gleich bleibendes, gutes Einkommen, auch wenn er keine so hohen Umsätze erzielte wie sein Bruder Julius in derselben Branche. Dieser besaß sogar noch eine zweite Firmenniederlassung im Leipziger Brühl, damals auch "Weltstraße der Pelze" genannt.

Doch der Aufruf zum Boykott jüdischer Geschäfte am 1. April 1933, der die Verdrängung der Jüdinnen und Juden aus dem Berufs- und Geschäftsleben einleitete, bedeutete für Hermann Kohn den wirtschaftlichen Niedergang. Er verdiente nur noch wenig und musste weiterhin fast allein seine Familie ernähren, da seine Ehefrau als Packerin ebenfalls kaum Einnahmen hatte und der gemeinsame Sohn Walter noch zur Schule ging.

Auch Martin Kohn, seit der Umwandlung der Hammonia Butterfachhandlung 1925 in eine Aktiengesellschaft Direktor der Firma, war von den antijüdischen Maßnahmen betroffen: Er wurde am 1. April 1933 gezwungen, seine Stelle aufzugeben. Ein kleines Schreiben in den Schaufenstern sämtlicher 120 Hammonia-Butterläden verkündete seinen Weggang und dass es sich damit um kein jüdisches Unternehmen mehr handelte. Er stieg dann noch als Mitinhaber in die Vanille-Großhandlung Heinrich Schneider ein ("Vanille-Schneider"). Doch nach rund zwei Jahren musste er auch diese Firma verlassen, weil er Jude war. Schließlich gründete er eine eigene kleine Im- und Exportfirma, da man ihm versprach, dass ein "Gentleman", der Fremdwährung ins Land brächte, mit keinerlei Schwierigkeiten zu rechnen hätte. Dass dies nur hohle Worte waren, musste er bald schmerzlich erkennen.

Hermanns Bruder Julius blieb zunächst von der wirtschaftlichen Ausplünderung durch die Nationalsozialisten verschont. Ab 1937 planten seine Frau Johanna und er, Deutschland zu verlassen. Im September 1938 reiste die Familie nach Belgien aus. Julius fuhr zunächst nach Ixelles. Ende des Monats dann traf er sich mit Johanna und dem inzwischen 15-jährigen Sohn Edgar, der noch in Hamburg eine Lehre als Pelzschneider begonnen hatte, in Brüssel. Von dort aus beauftragte Julius Kohn den Hamburger Wirtschaftsprüfer Willy Witzler mit der Liquidierung seiner Rauchwarenfirma – gezwungenermaßen. Der Erlös fiel an den NS-Staat. Da Jüdinnen und Juden bei der Ausreise aus dem Deutschen Reich nur 10 Reichsmark pro Person mitnehmen durften, hatten seine Familie und er Brüssel zudem völlig mittellos erreicht. Sie waren auf Unterstützung des dortigen Hilfskomitees für jüdische Flüchtlinge angewiesen.

Emma Kohns Ehemann Arnold wurde ebenfalls aus dem Berufsleben verdrängt. 1936 konnte er zwar noch die Firma Arno-Honig-Lager, Honigabfüllung und Kunsthonig, in der Eppendorfer Meißnerstraße gründen. Doch sie war nicht von langer Dauer. Drei Jahre später emigrierten auch er und seine Frau Emma, nach Brasilien, wo ihre Tochter Grete bereits seit 1936 lebte. Die ältere Tochter Else war im Jahr zuvor nach Palästina ausgereist. Seine Honigfabrik hatte Arnold Kohn im August 1938 verkaufen wollen. Doch der Erwerb durch die nichtjüdische Interessentin scheiterte an der "Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden", erlassen am 26. April 1938 von der Obersten Reichsbehörde für die Durchführung des Vierjahresplans (Vierjahresbehörde) unter Hermann Göring, die ab 1936 innerhalb von vier Jahren die wirtschaftliche und militärische Kriegsfähigkeit des Deutschen Reiches erreichen sollte. Gemäß der genannten Verordnung mussten Jüdinnen und Juden ihr gesamtes Vermögen bei der "für den Wohnsitz des Anmeldenden zuständigen höheren Verwaltungsbehörde" angeben, wenn es mehr als 5000 Reichsmark betrug. Dazu gehörten auch Firmen und Gewerbebetriebe. Die "höhere Verwaltungsbehörde im Sinne der Verordnung" war in Hamburg der Reichsstatthalter (und NSDAP-Gauleiter) Karl Kaufmann bzw. die ihm untergeordnete staatliche Verwaltung. Damit war einer staatlichen Stelle auch die Aufsicht über jüdische Geschäftsverkäufe zugewiesen. Der eigentliche Zweck der Verordnung fand sich entsprechend in Paragraph 7: "Der Beauftragte für den Vierjahresplan kann die Maßnahmen treffen, die notwendig sind, um den Einsatz des anmeldepflichtigen Vermögens im Einklang mit den Belangen der deutschen Wirtschaft sicherzustellen." Ein Verstoß gegen die Verordnung wurde mit Geld- oder Gefängnisstrafe geahndet. Das traf bei Arnold Kohn nicht zu, der Antrag über den Kauf durch Emilie Krieger wurde lediglich abgelehnt. Wahrscheinlich fand sich anschließend ein verdienter Parteigenosse der NSDAP als "passender" Käufer. Der Verkauf von Grundstück und Haus am Kahlkamp im Oktober 1938 dagegen wurde anstandslos genehmigt.

Bis März 1938 hatten Emma und Arnold Kohn am Kahlkamp noch einen jüdischen Untermieter gehabt: den früheren Lehrer und Direktor der Anton-Rée-Schule am Zeughausmarkt, Josef Feiner. Er hatte sich am 11. März 1938 das Leben genommen (s. "Stolpersteine in Hamburg-Altona" und www.stolpersteine-hamburg.de). Nach dem Verkauf ihres Hauses wohnten Emma und Arnold Kohn die wenigen Monate bis zu ihrer Ausreise bei ihrer Schwägerin Emma, der Witwe von Emmas Bruder Leander. Sie lebte mittlerweile in der Curschmannstraße 2 in Eppendorf.

Für Hermann und Sidonie Kohn scheint die Ausreise aus Deutschland nicht möglich gewesen zu sein. Nach dem Novemberpogrom 1938 gelang es ihnen aber wenigstens, ihren mittlerweile 17-jährigen Sohn Walter in Sicherheit zu bringen. Die britische Regierung hatte sich kurzfristig bereit erklärt, rund zehntausend jüdische Kinder aus dem Deutschen Reich aufzunehmen. Am 14. Dezember 1938, einem ungewöhnlich warmen, regnerischen Wintertag, brachten Hermann und Sidonie Kohn ihren Sohn zum Hamburger Hauptbahnhof. Er durfte nur ein Gepäckstück mitnehmen. Seine Eltern sah er nie wieder.

Hermann und Sidonie Kohn wurden am 8. November 1941 nach Minsk deportiert. Sidonie Kohn wurde dort ermordet.

Hermann Kohn gehörte zu den wenigen Hamburgern, die in Minsk nicht nur die entsetzlichen Lebensbedingungen und wiederholten Erschießungsaktionen überlebten, sondern auch bei dem Massaker am 8. Mai 1943 verschont wurden, weil sie als Zwangsarbeiter nötig waren. Von Minsk aus kam er zunächst in das KZ Plaszow bei Krakau. Plaszow war als Zwangsarbeiterlager auf einem früheren jüdischen Friedhof errichtet und im Januar 1944 in ein KZ umgewandelt worden. Lagerkommandant war seit Februar 1943 der Wiener SS-Sturmführer Amon Göth, wegen seiner besonderen Brutalität "Schlächter von Plaszow" genannt. Der Hamburger Heinz Rosenberg schilderte in seinem Bericht "Jahre des Schreckens" seinen ersten Eindruck vom KZ Plaszow: "Wir sahen keinen einzigen Gefangenen stehen, alle arbeiteten, rannten oder zogen schwere Wagen." Und weiter: "In diesem Lager war der tägliche Zählappell zu einem wahren Foltermittel entwickelt worden. Es dauerte Stunden, bis alle Gefangenen gezählt waren. So lange mussten wir strammstehen (…)". Kaum jemand überlebte Plaszow länger als vier Wochen.

Zu den wenigen, denen es gelang, gehörte Hermann Kohn. Er wurde am 4. August 1944 von dort in das KZ Flossenbürg überstellt. Auch hier mussten die Häftlinge härteste Zwangsarbeit leisten. Doch jetzt reichten seine Kräfte nicht mehr. Am 6. Januar 1945 wurde er in Flossenbürg umgebracht.

Sein Bruder Julius, der mit seiner Ehefrau Johanna und Sohn Edgar nach Brüssel geflohen war, starb dort infolge einer Operation. Johanna und Edgar Kohn wurden nach der Besetzung Belgiens durch die deutsche Wehrmacht zunächst von Brüssel in das Sammellager für Jüdinnen und Juden sowie Sinti und Roma gebracht, in die Kazerne Dossin in Mechelen (Malines). Von dort deportierte man sie am 15. Januar 1943 nach Auschwitz, wo sie ermordet wurden. Johanna Kohn war 57 Jahre, Edgar Kohn 20 Jahre alt.

Hermann Kohns Bruder Martin war dadurch relativ lange geschützt, dass seine Ehefrau Anna nichtjüdisch war, obwohl beide laut NS-Terminologie in einer "nichtprivilegierten" Mischehe lebten. Martin Kohn musste daher ab 1941 den "Judenstern" tragen und wurde von Deportationen nicht ausgenommen, sondern nur zurückgestellt. 1942 erhielten er und seine Frau Anna den Befehl zum Umzug in das "Judenhaus" Rappstraße. Im selben Jahr noch musste er, so wie viele andere in Mischehe lebende Jüdinnen und Juden, Zwangsarbeit leisten.

Die Zuweisung zu den jeweiligen Betrieben erfolgte durch Willibald Schallert, den berüchtigten Leiter der Abteilung "Judeneinsatz" des Hamburger Arbeitsamtes. Eines frühen Morgens führten zwei Gestapobeamte Martin Kohn aus der Wohnung in der Rappstraße ab und brachten ihn zu einem Lumpensammler, in dessen Keller er vier Monate lang tagein, tagaus Altpapier sortieren musste. Dabei zog er sich Erfrierungen an beiden Hände zu. Anschließend wurde er beim Georg Dralle Parfüm- und Feinseifenwerk in Altona eingesetzt. Auch diese Firma hatte beim Arbeitsamt Bedarf an Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern angemeldet. Bei Dralle musste er anderthalb Jahre bleiben, vom 10. Juni 1942 bis zum 14. Dezember 1943. Eine falsche Bemerkung oder eine "momentane Minderleistung wegen Unpässlichkeit" – so Martin Kohn später – konnte hier den Tod bedeuten. Von Dralle aus wurde er der Firma Rasch & Jung, Schuhwaren-Großhandlung, Große Bleichen 31, zugewiesen. Dort verrichtete er bis zum
13. Februar 1945 als Lagerarbeiter Zwangsarbeit. Am 14. Februar 1945 wurde Martin Kohn in das Getto Theresienstadt verbracht. Es war die letzte Deportation von Hamburg aus.

Martin Kohn überlebte den Holocaust. 1948 boten ihm die beiden Gesellschafter der ehemaligen Butterfachhandlung Hammonia, Carl und Bruno Ehlers – die ihn 1933 entlassen hatten, weil er Jude war – eine Stelle als Geschäftsführer und Gesellschafter bei der Rechtsnachfolgerin der früheren Firma an, der Hammonia Handelsgesellschaft. Martin Kohn akzeptierte das Angebot. Als Ausgleich für alle Ansprüche, die sich aus seinem "Ausscheiden" aus dem Unternehmen ergaben, erhielt er zudem bereits ab 1946 jährlich 10 Prozent des Reinertrags der Firma, und das auf Lebenszeit. Sollte er vor seiner Ehefrau sterben, würden die Zahlungen an sie übergehen. Anna Kohn starb 1949. Martin Kohn überlebte seine Frau um 17 Jahre. Er starb am 24. September 1966 in Hamburg. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte er aufgrund gesundheitlicher Probleme durch die Zwangsarbeit eine monatliche Rente bekommen. 1950 teilte er der Eigenunfallversicherung der damaligen Hamburger Arbeitsbehörde mit, dass sich seine Einkünfte mittlerweile derart verbessert hätten, dass er diese Rente nicht mehr bräuchte. Das Geld sollten lieber andere, bedürftigere Menschen bekommen.

Stand: Mai 2016
© Frauke Steinhäuser

Quellen: 1; 2; 4; 5; 8; 9; StaH 213-11 Staatsanwaltschaft Landgericht – Strafsachen 01658/39; StaH 314-15 Oberfinanzpräsident F 1330; StaH 314-15 Oberfinanzpräsident FVg 7155; StaH 314-15 Oberfinanzpräsident R 1939/5; StaH 332-8 Meldewesen; StaH 332-5 Standesämter 709 u. 1047/1914; StaH 351-11 Amt für Wiedergutmachung 3926; StaH 351-11 Amt für Wiedergutmachung 5903; StaH 351-11 Amt für Wiedergutmachung 6737; StaH 351-11 Amt für Wiedergutmachung 17184; StaH 992 e 1 Jüdische Gemeinden Deportationslisten Bd. 2, 8.11.1941, Minsk; Hamburger Adressbücher; Amtliche Fernsprechbücher Hamburg; Bundesarchiv, R1509, Ergänzungskarten für Angaben über Abstammung (Volkszählung v. 17.5.1939) Wohnortliste Hamburg; Birgit Gewehr/Frauke Steinhäuser, Josef Feiner, in: Gewehr, Stolpersteine in Hamburg-Altona, Hamburg, 2015; Grenville, The Jews and the Germans of Hamburg, S. 82; Meinen, Shoah in Belgien; Meyer, Verfolgung und Ermordung, S. 64; Walk (Hg.), Sonderrecht, S. 223; Rosenberg, Jahre des Schreckens, S. 102ff. u. S. 107ff.; E-Mail-Auskunft Boris Behnen, KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, vom 27.11.2013; USHMM/ITS Auskunft Peter Landé vom 30.11.2013; viermalleben.de/4xleben/namensliste.htm (letzter Zugriff 19.11.2013); denkmalprojekt.org/Verlustlisten/rjf_hh_a-k_wk1.htm (letzter Zugriff 18.11.2013); Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden vom 26. April 1938, RGBl I., S. 414, in: Österreichische Nationalbibliothek, ALEX. Historische Rechts- und Gesetzestexte Online, http://kurzurl.net/Jf0mW (letzter Zugriff: 31.3.2015); Reichsgesetz über die Verfassung und Verwaltung der Hansestadt Hamburg vom 9. Dezember 1937, online auf: www.verfassungen.de/de/hh/hamburg37-1.htm (letzter Zugriff 27.10.2015); Kazerne Dossin: Mahnmal, Museum und Dokumentationszentrum Holocaust und Menschenrechte, www.kazernedossin.eu/DE/ (letzter Zugriff 31.3.2015).
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

druckansicht  / Seitenanfang